Wel­che Ent­schei­dun­gen und The­men sind für die Frei­en Wäh­ler Tutz­ing die wich­tigs­ten für die nächs­ten Jah­re?

Bau­li­che Ent­wick­lung
Die TN haben wie­der­holt und zu Recht auf die bau­li­chen Fehl­ent­wick­lun­gen der letz­ten Jah­re in Tutz­ing hin­ge­wie­sen. Dabei gibt es die bau­pla­nungs­recht­li­chen Instru­men­ta­ri­en, um die bau­li­che Ent­wick­lung eines Ortes in geord­ne­te Bah­nen zu len­ken. Die Gemein­de kann damit errei­chen, dass nur maß­voll nach­ver­dich­tet wird. Sie kann für den Erhalt alter, orts­bild­prä­gen­der Gebäu­de statt für Bau­rechts­ma­xi­mie­rung bei oft recht belie­bi­ger Archi­tek­tur sor­gen. Dazu braucht es aber einen Bür­ger­meis­ter, der sich für eine behut­sa­me Orts­ge­stal­tung ein­setzt und nicht vor­ran­gig für den Bau exklu­si­ver, mög­lichst gro­ßer Eigen­tums­woh­nungs­an­la­gen (wie See­hof, lake side living). Der Amts­in­ha­ber ver­mit­telt den Ein­druck, sich mehr um die Inter­es­sen derer zu sor­gen, die vom boo­men­den Tutz­in­ger Immo­bi­li­en­markt pro­fi­tie­ren wol­len. Aktu­el­le Bei­spie­le dafür fin­den sich auf dem win­zi­gen Fleck­chen Grund, das ein Tutz­in­ger Bau­trä­ger am Gemein­de­rat vor­bei hin­ter Sport-Thall­mair völ­lig über­zo­gen bebaut und dem Gebäu­de, das an der Ecke Bene­dik­ten-/ Pau­li­weg ent­steht und das sicher als ein Nega­tiv­bei­spiel für Bau­en in Tutz­ing gel­ten darf. Mehr Sen­si­bi­li­tät im neu­en Gemein­de­rat bei der Bau­leit­pla­nung und im Bau­aus­schuss wür­de sich gewiss posi­tiv auf die wei­te­re Orts­ent­wick­lung aus­wir­ken.

Orts­ent­wick­lung und Infra­struk­tur
Wir sind sehr in Sor­ge, dass sich die der­zei­ti­ge Ver­bau­ung Tutzings unge­bremst fort­setzt. In Tutz­ing und sei­nen Orts­tei­len gibt es Bau­recht für rd. 500 Wohn­ein­hei­ten, das noch nicht rea­li­siert ist. Die Infra­struk­tur reicht aber schon heu­te nicht mehr aus, die Stra­ßen sind über­las­tet, die Fuß­gän­ger­si­cher­heit ist nicht gewähr­leis­tet. Wir wer­den daher Plä­ne des Bür­ger­meis­ters und einer Rats­mehr­heit nicht unter­stüt­zen, die unter der irre­füh­ren­den Über­schrift „Orts­abrun­dung“, „Ein­hei­mi­schen-Modell“ oder „Tutz­in­ger Modell“ bis­he­ri­ge Wie­sen am Orts­rand zu Bau­grund machen, den die Grund­eig­ner dann weit­ge­hend zu den Prei­sen am frei­en Immo­bi­li­en­markt ver­kau­fen kön­nen. Eine Aus­wei­sung neu­en Bau­rechts an den Orts­rän­dern kommt für uns nur in Fra­ge, um Gewer­be­grund und bezahl­ba­ren Wohn­raum zu schaf­fen. Wie unter frü­he­ren Bür­ger­meis­tern muss die Gemein­de wie­der vor­aus­schau­end Außen­be­reichs­flä­chen erwer­ben, bau­reif machen und für Woh­nen und Gewer­be güns­tig an Ein­hei­mi­sche ver­kau­fen. Davon haben alle etwas: Die Ver­käu­fer erhal­ten einen Anteil an der Wert­stei­ge­rung ihrer vor­her nicht bebau­ba­ren Grund­stü­cke, gera­de jün­ge­re Tutz­in­ger und Gewer­be­trei­ben­de, die man doch am Ort hal­ten möch­te, kön­nen weit unter dem Markt­preis ein Bau­grund­stück erwer­ben. Bern­ried tut vor­bild­haft auf die­se Wei­se etwas für sei­ne Bür­ger; war­um hat Tutz­ing in die­ser Amts­pe­ri­ode trotz unse­rer For­de­run­gen nichts Ver­gleich­ba­res für die Ein­hei­mi­schen getan?

Lebens­wer­tes Tutz­ing für Jung und Alt
In der ablau­fen­den Wahl­pe­ri­ode hat Tutz­ing wich­ti­ge Ein­rich­tun­gen für sei­ne Bür­ger ver­lo­ren. Ent­ge­gen den Ein­schät­zun­gen kom­pe­ten­ter Fach­leu­te und ohne Not hat der amtie­ren­de Bür­ger­meis­ter den sofor­ti­gen Abriss der TSV-Turn­hal­le betrie­ben und eine kos­ten­güns­ti­ge Sanie­rung des Schwimm­bads ver­hin­dert. Aus dem von ihm groß ange­kün­dig­ten Jugend­treff ist nichts gewor­den. Auch der Erhalt der für Tutz­ing so wich­ti­gen Schul­viel­falt fin­det beim Bür­ger­meis­ter kei­ne vor­be­halt­lo­se Unter­stüt­zung.
Der neue Gemein­de­rat und der neue Bür­ger­meis­ter haben daher wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen zu tref­fen: Soll auf dem Grund­stück, auf dem die TSV-Turn­hal­le stand, ein Haus der Ver­ei­ne mit einem Bür­ger­saal ent­ste­hen? Unter­baut mit einer grö­ße­ren Tief­ga­ra­ge? Wie und mit wel­cher Nut­zung erhal­ten wir den Gug­ger­hof? Wo kann ein Jugend­treff ent­ste­hen? Wir wol­len den Tutz­in­ger Kel­ler, dem Päch­ter muss end­lich Pla­nungs­si­cher­heit gege­ben wer­den, mit einem gerin­gen Sanie­rungs­auf­wand lie­ße sich dort auch viel errei­chen. Der Neu­bau der Kin­der­ein­rich­tung „Rot­kreuz­alm“ darf nicht mehr­stö­ckig erfol­gen, um dort nicht mit­ten im Land­schafts­schutz­ge­biet die Begehr­lich­kei­ten auf ein neu­es Sied­lungs­ge­biet Tutz­ing-West wei­ter wach­sen zu las­sen. Wo und durch wen wird neu­er Wohn­raum für senio­ren­ge­rech­tes Woh­nen geschaf­fen?

Finan­zen und Gewer­be
Der Orts­kern muss auf­ge­wer­tet wer­den. Die Gemein­de soll sich mehr für Erhalt und Viel­falt der Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten im Orts­zen­trum ein­set­zen. Wir wol­len, dass anstel­le von KiK an der Lin­de­mann­stra­ße ein Dro­ge­rie­markt ent­steht, dort gibt es genü­gend Park­plät­ze. Wir tei­len nicht die Ansicht des Bür­ger­meis­ters, im ent­ste­hen­den Gewer­be­bau an der Ecke Bahn­hof-/ Bräu­haus­stra­ße anstel­le der vor­ge­se­he­nen — mehr Gewer­be­steu­er zah­len­den — Unter­neh­men ein gro­ßes Ein­kaufs­zen­trum für — kaum Gewer­be­steu­er zah­len­de — Fili­al­ge­schäf­te ent­ste­hen zu las­sen, zumal es dort nur TG-Stell­plät­ze gibt.

Erfor­der­lich ist für all dies ein ande­rer Arbeits­stil an der Rat­haus­spit­ze. Kein blo­ßer Aktio­nis­mus, kei­ne über­zo­ge­ne Selbst­dar­stel­lung in Pres­se und Öffent­lich­keit, statt­des­sen soli­de Arbeit im Rat­haus, gründ­lich erstell­te Ent­schei­dungs­vor­la­gen und ein ehr­li­cher Umgang mit dem Gemein­de­rats­kol­le­gi­um.

Mar­le­ne Grein­wald, Dr. Hein­rich Rei­ter, Ste­fan Feld­hüt­ter

Gemein­de­rats­frak­ti­on Freie Wäh­ler Tutz­ing

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