Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf.
Afrikanisches Sprichwort

Damit eine Gemeinde als jugendgerecht gilt, gehört mehr dazu, als nur bestimmte Einrichtungen. Es bedarf vielmehr einer positiven Einstellung gegenüber den jüngeren Generationen und „Kümmerer“, die abfragen, vernetzten, sich den Anliegen und Bedürfnissen annehmen und Wege zu deren Umsetzung suchen.

Damit sich unsere Gemeinde jugendgerecht und zukunftsorientiert entwickelt, brauchen wir eine gelingende kommunale Jugendpolitik. Wir Freie Wähler Tutzing wollen diese voranbringen.

Bildung und Befähigung
Der Bedarf einer Jugendpflegestelle wurde bereits 2010 anerkannt und diese dann zeitweise bis 2012 besetzt – danach leider nicht mehr. Diese Stelle müssen wir umgehend wieder besetzen. Damit hier auch zügig erste Angebote geschaffen werden können, ist sie mit einem Verfügungsbudget auszustatten. Eine erste Aufgabe könnte sein, die vielfältigen existierenden Angebote und Räume von Kirchen, Vereinen, und freien Anbietern zu sammeln und öffentlich zu machen.

Alle Kinder und Jugendlichen haben individuelle Ansprüche und Förderbedarf auf ihrem Weg in Richtung Selbständigkeit. Diesem weitgehend gerecht zu werden ist eine große Aufgabe. Da der Bedarf überwiegend nicht bekannt ist, ist dieser zügig und umfassend zu ermitteln. Dazu wollen wir eine umfangreiche Jugendbefragung durchführen (im Rahmen einer Sozialraum- und Lebensweltanalyse).

Ganzheitliche Bildung funktioniert vielfach schon im Rahmen unserer umfangreichen Vereinslandschaft und der Kirchengemeinden im Ort, wo gute Jugendarbeit geleistet wird. Diese Bildung findet aber großteils auch außerhalb der Vereine statt. Dazu braucht es jemand, der den Bedarf feststellt, vernetzt und Angebote schafft oder sich darum kümmert. Wir haben viel Potenzial unter den Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Dieses sollte gezielt geweckt und eingesetzt werden.

Beteiligung und aktive Teilhabe
Junge Menschen wollen bei der Gestaltung ihres Lebensumfeldes gefragt und ausreichend berücksichtigt werden. Das ist auch ihr gutes Recht!

Das bedeutet, geeignete jugendgerechte Beteiligungsmöglichkeiten zu schaffen. Projektbezogene oder dauerhafte Mitwirkungsgremien einzurichten, sind nur zwei von vielen bzw. vielfältigen Möglichkeiten.
Für Gemeinderat und Verwaltung bedarf es eines „Jugend-Checks“! Auf Bundesebene wurde dieser bereits eingeführt und dabei werden neue Verordnungen und Gesetze auf Auswirkungen der Lebenslagen junger Menschen von 12 bis 27 Jahren geprüft (www.jugend-check.de).

Dieser Überprüfung bedarf es auch auf kommunaler Ebene! Und bei geplanten Großvorhaben sind die jungen Menschen frühzeitig und geeignet direkt zu beteiligen und ihre Bedürfnisse sind ernst zu nehmen.

Jugendräume
Jugend braucht Räume!
Das ist zum einen der Freiraum draußen, um die Natur zu erleben und zu genießen.
Dafür sollen am See Grillplätze und Feuerstellen eingerichtet werden.
Zusätzlich brauchen wir im Ort geeignete Räume, die für die freie Freizeitgestaltung genutzt werden können (offener Jugendtreff o. ä.).
Für die Gestaltung und Nutzung sind die späteren Nutzer/-innen einzubinden.

Generationendialog
Gegenseitige Achtung und Akzeptanz festigt sich mit gemeinsamen Erlebnissen.

Wir unterstützen generationenübergreifende Projekte. Das kann neben gemeinsamen Kultur- und Lernangeboten auch beispielsweise ein Repair-Café sein, oder weitergehend die Einrichtung einer Kreativwerkstatt (sog. Maker-Space). Viele haben Fähigkeiten und Kenntnisse, von denen andere profitieren können. Im Gegenzug bekommt man Unterstützung nach dem eigenen Bedarf.

Das alles bringt die Menschen zusammen, schont Ressourcen und ist ein wichtiger Baustein von sozialem Lernen.

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